Ich hätte jetzt etwas Nettes über unsere Gemeinderats-Exkursion zur Landesgartenschau nach Wangen und auf das Gelände der Landesgartenschau 2026 in Ellwangen schreiben können. Inspirerend und gut war der zweitägige Ausflug allemal, konnte man doch so einiges an Ideen und Tipps aus den schwäbischen Kommunen mitnehmen. Zwar muten acht Jahre bis zu unserer Landesgartenschau in Offenburg noch lange an, die Zeit wird aber schneller verstreichen, als so mancher denkt. Um ein paar Meinungsforen thematisch zu befüllen, reicht es aber bestimmt. Mir brennt etwas anderes unter den Nägeln: und zwar die Demontage des historischen Freiheitstages, am 12. September, in Offenburg.
Am 12.September 1847 wurden von Gustav Struve und Friedrich Hecker bekanntermaßen die 13 Forderungen des Volkes in Baden verkündet. "Offenburg feiert Freiheit" hat man dieses historische Datum einfach mal geschichtsvergessen in den Juli verlegt. Weil man da familientauglicher Bratwürstchen vespern, Programmpunkte wie "Multikulti am Oberrhein" , bunte Luftballons und sonstigen Firlefanz steigen lassen kann, ist die sinngemäße Begründung - wie entwürdigend! Mit dem Gedenken an den 20. Juli 1944 haben wir im Übrigen eine historisch wichtige Belegung zu diesem Datum. Wäre günstig gelegen, aber auch Claus Schenk Graf von Stauffenberg hatte damals die Bombe in der Wolfschanze nicht am 20. Juli platziert, damit wir Jahrzehnte später bei sommerlichen Temperaturen Eis schlotzen können. Ich sage es jetzt mal mit Angela Merkels Worten: "Das muss rückgängig gemacht werden." Der 12. September ist und bleibt Offenburgs Freiheitstag! Alles andere ist Geschichtsklitterung. Wer sich tatsächlich jetzt im Juli für Freiheit, Meinungsfreiheit und gegen totalitäre Umtriebe einsetzen will, hätte leider genügend Gelegenheit den Mund aufzumachen. Und das ganz ohne Festle. Jüngst hatte Minister Lucha beim Spatenstich des Ortenau Klinikums jedes Neutralitätsgebot vermissen lassen und gegen die AfD gehetzt. Das fanden Vertreter anderer Parteien zwar auch daneben, wie ich weiß, laut gesagt hat es aber keiner.Oder wenn Bundesinnenministerin Faeser einfach mal oppositionelle Medien, wie diese Woche "Compact", verbietet. Da wird die Pressefreiheit mit Füßen getreten. In einem solchen Klima verwundert es nicht mehr, dass ein MDR-Mann diese Woche allen Ernstes vorschlug, "Meinungsfreiheit" als Unwort des Jahres 2024 zu küren. Bevor wir Freiheit feiern, sollten wir sie erst wieder erlangen.