Offener Brief zur Windkraft an Martin Herrenknecht

KV-ORTENAU - 02.08.2017

Sehr geehrter Herr Dr.-Ing. Herrenknecht,

wir vom AfD Kreisverband Ortenau begrüßen Ihre Forderung „Stoppt den Windrad-Wahnsinn im Schwarzwald!" in Ihrer Annonce vom 29. Juli 2017 in der Lahrer Zeitung.

Denn wer immer noch nach mehr Windanlagen schreit, der denkt einfach nicht zu Ende.

Allein in Baden-Württemberg bestehen in zwischen mehr als 600 Windkraftanlagen (Quelle: Statista 2017/DeutscheWindGuard). Ein Ende des Ausbaus ist nicht abzusehen, weil er sowohl von der Bundes- als auch Landesregierung so gewollt und entgegen aller Vernunft vorangetrieben wird.
Dabei wird offensichtlich völlig außer Acht gelassen, dass der Energieträger Wind ein buchstäblich schwer zu fassendes, weil unberechenbares Element ist. Heißt: In Zeiten des Windüberschusses müssen die Windräder entweder abgestellt, oder der Stromüberschuss muss an die Nachbarländer abgegeben werden, um unser eigenes Stromnetz nicht durch Überlast zum Kollabieren zu bringen.

Es fehlen konkurrenzfähige, effiziente Energiespeicher!

Statt in immer mehr Windkraftanlagen zu investieren ist es allerhöchste Zeit, effiziente Energiespeicher zu entwickeln! In diesem Bereich ist Deutschland aktuell sehr schlecht aufgestellt. Während die Landesregierung von der flächendeckenden E-Mobilität träumt, übersieht sie dabei völlig, dass Deutschland derzeit kaum über konkurrenzfähigen Anbieter von preisgünstiger Batterietechnik für die E-Mobile verfügt. Diese kommt nahezu komplett aus asiatischen Ländern und stellt somit eine gefährliche Abhängigkeit von Ländern wie Japan, China und Südkorea dar. (Quelle: Statista2017/EV Sales). Umweltfreundliche und weniger von ausländischen Rohstoffmärkten abhängige alternative Antriebstechniken, wie z. B. wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen, wurden und werden viel zu wenig erforscht und weiterentwickelt.

Das EEG ist wirtschaftsfeindlich und unsozial!

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll dazu dienen, den Ausbau entsprechender EE-Anlagen voranzutreiben. Wer eine EE-Anlage betreibt und den erzeugten Strom ins Netzt einspeist, bekommt dafür Geld. Mehr Geld, als die Energieunternehmen bei Verkauf des Stroms an die Verbraucher einnehmen.
Auf der Homepage der zuständigen Behörde www.bundesnetzagentur.de ist dazu zu lesen:

„Die Auszahlungen an die EE-Anlagenbetreiber übersteigen die Einnahmen aus dem Verkauf der Strommengen teilweise um ein Vielfaches. Dieser Differenzbetrag wird durch die EEG-Umlage auf alle Stromverbraucher umgelegt.“

Alle Stromverbraucher? Keineswegs. § 64 des EEG regelt die Erleichterungen für besonders energieintensive Unternehmen. Die Zeche zahlen mal wieder Arbeiter, Angestellte, Handwerker, Handels- und Mittelstandsbetriebe, denen natürlich diese Möglichkeit der EEG-Reduzierung nicht zur Verfügung steht, weil sie „nicht genug“ verbrauchen.
Durch das EEG werden vor allem Bürgerinnen und Bürger in den einkommensschwachen Bevölkerungsschichten sowie der Mittelstand überproportional belastet. Nur ein Beispiel: Im Jahr 2007 betrug die EEG-Umlage für Haushaltskunden 0,96 Cent/kWh, die aktuelle Umlage beträgt 6,88 Cent/kWh.(Quelle: Statista/Netztransparenz.de) Das entspricht einer Steigerung von über 700 Prozent innerhalb von 10 Jahren.

Steuern und Abgaben am Strompreis betragen inzwischen durchschnittlich satte 57 Prozent! (Quelle: Verivox)

Betrug eine die Stromrechnung eines durchschnittlichen Haushaltes mit 3.500 kWh/Jahr im Jahr 2007 noch 60,20 €/Monat, so sind für die gleiche Menge an Strom inzwischen 85,07 €/Monat zu berappen. (Quelle: Statista2017/BDEW) Und das vor dem Hintergrund, dass der Börsenstrompreis in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken ist und im Jahr 2016 mit 3,42 Cent/kWh eine historischen Tiefstand erreicht hat. (Quelle: Statista2017/Epex Spot)

Wir von der AfD fordern deshalb den Stopp des Windkraftausbaus, die Abschaffung des EEG und stattdessen Investitionen in die Entwicklung effizienter, sinnvoller und wirtschaftlicher Speichertechnologien.
Und wir freuen uns über jede Unterstützung bei der Umsetzung dieser Ziele!

Herzlichen Dank!

Thomas Kinzinger (Sprecher) und Ihr AfD Kreisverband Ortenau

 

 

 

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