Allmählich kommen die Gastronomen und Hoteliers aus der Deckung, scheint es ihnen doch endlich zu schwanen, dass die Luft für sie durch die neofeudale Tyrannei so langsam dünn wird. Ein regional prominenter Vertreter der Zunft hatte sich diese Woche im OT deutlich zur Lage geäußert. Hat zwar lange gedauert, bis die ersten den Mund aufmachen, aber dass es soweit kommen muss, war mir immer klar wie Kloßbrühe. Der 2- und 3G-Terror hat ja gleich mehrere Facetten. Erstens können Geimpfte genauso erkrankt sein und andere anstecken, zweitens - das kehren alle unter den Teppich - ist eine rechtlich korrekte Umsetzung gar nicht möglich, da niemanden etwas die Gesundheitsdaten jedes Einzelnen angehen. Wer sollte das also kontrollieren dürfen? Es kommt natürlich noch etwas dazu: Bislang waren Feiern und Treffen von Familien, Bekannten oder Vereinen noch vergleichsweise gut möglich. Da hat die staatlich beförderte Spalterei von Geimpften und Ungeimpften nicht gezogen. Wer sich nahe steht oder gut kennt, hat das Thema eben ausgeklammert. Durch die 3G-Regelung wird Folgendes geschehen: Familien- oder Vereinsfeiern, die man in einer Gastwirtschaft abhalten wollte - oder auch Hotelaufenthalte von Gruppen - werden eben abgesagt. Die Solidarität und das Empfinden, was Diskriminierung ist, ist den Menschen noch nicht abhanden gekommen. Eine Familie, die funktioniert, wird nicht einzelne Mitglieder außen vor lassen, nur weil diese ungeimpft sind. In einer gut funktionierenden Vereins-Kameradschaft wird das genauso wenig geschehen. Leidtragende sind nicht nur Gastronomie und Hotelbranche. Auch Vereine, das gesellschaftliche Leben überhaupt, werden zerstört. Und zwar mit voller Wucht. Die Stadtspitze kann sich nicht weiter hinter "Befehlen von Oben" verstecken. Sie muss sich laut und vernehmbar für das gesellschaftliche Leben einsetzen und vor Vereine, Gastronomie und Hoteliers stellen. Das heißt: Druck in Stuttgart machen!