Es kommt mir vor, als sei es gestern gewesen. Mitte 2019 vor der Konstituierung des neuen Gemeinderates saß man beieinander und kasperte aus, welche Fraktion, wie viele Stadträte und sachkundige Einwohner jeweils in die Ausschüsse entsendet. Die Verteilung sollte dabei möglichst gerecht der Gewichtung der Fraktionen im Gemeinderat entsprechen. Wenn ich mich richtig entsinne, ist es damals Bürgermeister Martini gewesen, der in den Vorgesprächen versucht hatte, den Fraktionen den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) mit einer zusätzlichen Stimme als sachkundiger Einwohner im Verkehrsausschuss, unterzujubeln. Keine gute Idee, befand da nicht nur ich. Vertreter stärkerer Fraktionen gaben auch Gegen- statt Rückenwind. Mit derselben Logik könne man auch einen Vertreter des ADAC als sachkundigen Einwohner berufen, war das schlagendste Contra. Das Thema war vom Tisch. In heutigen Zeiten bin ich gewohnt, dass tiefrote Themen in grünem Gewande daherkommen. Doch es geht auch anders herum. Man kennt die eindeutigen Verbindungen der Bürgerinitiative "Rückenwind" und der Ortsgruppe des ADFC zu den Grünen. Heidi Marwein ist bekanntlich treibende Kraft. Jetzt kommt die grüne, aggressiv-autofeindliche Lobby als trojanischer Drahtesel in Form eines SPD-Antrages um die Ecke. BI Rückenwind und ADFC sollten einen sachkundigen Einwohner im Verkehrsausschuss stellen, so die Forderung. Der Antrag ist bemüht, den Fahrrad-Extremisten den Nimbus eines Trägers öffentlicher Belange zu verpassen. Seitdem wir die Besetzung der Radler als sachkundiger Einwohner abgelehnt haben, hat der Verkehrsausschuss gerade einmal sechs Sitzungen gehabt. Der erneute Vorstoß ist geradezu penetrant.