Kennen Sie Herrn Müller? Nein? Wir bis vor kurzem auch nicht.
Laut Schwarzwälder Boten vom 01.04.2017 ist dieser Herr Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Hornberg und Ortsverbandsvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds Ortsverband Gutachtal-Kinzigtal.
So weit, so schön für den Genossen Müller.
Nun könnte man meinen, mit dem Hochstilisieren des Genossen Schulz hätte ein SPD-Ortsverein genug zu tun und ein Verdi-Ortsverband wäre heutzutage mit dem Verfassen von Spitzelanweisungen für den aufrechten Gewerkschafter ebenfalls reichlich ausgelastet.
Weit gefehlt, denn offensichtlich hat Genosse Müller genug Tagesfreizeit, um sein fragliches Demokratieverständnis über seine Genossenkreise hinaus in die Öffentlichkeit zu transportieren; hierfür vorab schon einmal unseren Dank, denn das Gebaren zeigt einmal mehr, wie schnell die Akteure der Altparteien bereit sind, den Boden der Verfassung zu verlassen.
Nachdem Genosse Müller mit der ungeheuerlichen Drohung, seinen Besuch sämtliche Veranstaltungen innerhalb des Offenburger Brandecks zu unterlassen, und aus Protest auch das dort hergestellte Kronenbier nicht mehr zu trinken, beim Brandeck-Wirt abgeblitzt ist, hat er kurzerhand einen neuen stillen Feiertag ausgerufen:
Am 20. April haben demnach gefälligst keine Stammtische stattzufinden, denn dies ist schließlich eine Provokation sondergleichen.
Ob unter des Genossen Bann auch Geburtstags- und Familienfeiern, Klassentreffen oder andere Veranstaltungen fallen, wurde leider nicht berichtet.
Personen, die Räumlichkeiten für eine solche Veranstaltung bei einem Lokal im Wirkungsbereich des Genossen gebucht haben, müssen daher leider mit einer Absage rechnen, wie das Beispiel des Hechtsberg-Betreibers zeigt.
Zurück zum Genossen Müller, der sich in seiner Diffamierungskampagne auch noch dazu versteigt, einen sinnbefreiten Bezug zum NS-Regime und „dem Krieg“ auf der einen und der AfD auf der anderen Seite zu konstruieren:
Dass seine Familie unter der Naziherrschaft und dem Weltkrieg gelitten hat, bedauern wir, so wie wir das Leid aller Opfer, und die gab es auch in Familien von AfD-Mitgliedern, bedauern.
Dies übrigens im Gegensatz zu den wackeren Mitstreitern von SPD und DGB im Kampf gegen Rechts, der vom Verfassungsschutz beobachteten "Antifa": Nach deren Lesart gibt es nämlich gar keine deutschen Opfer, da Deutsche per se zum Tätervolk gehören.
Doch nochmals zurück zu den Müllerschen Einlassungen:
Wenn man denn unbedingt einen sinnvollen Bezug zwischen Krieg und einer deutschen Partei herstellen wollte, dann doch bitte einen belegten und keinen herbeihalluzinierten. Lange müsste Genosse Müller auch nicht suchen: Es war ein SPD-Kanzler der die deutsche Luftwaffe 1999, erstmals nach Ende des Zweiten Weltkriegs, in einen bewaffneten Kampfeinsatz geschickt hat. Es war auch ein SPD Wirtschaftsminister der binnen 12 Monaten den Verkauf deutscher Kriegswaffen in alle Welt verdoppelt hat. Ebenso verdanken wir es der Politik der GroKo (bestehend aus CDU und SPD), dass heute deutsche Soldaten an der litauisch-russischen Grenze auf Patrouille gehen.
Doch das ficht einen Genossen, der seinen Bierkonsum offenbar für ausreichend groß hält, um durch Verzicht darauf politischen Druck auf eine Brauereigaststätte auszuüben, wohl kaum an. Es ist ja auch wesentlich einfacher, vorgefertigte Meinungshäppchen wiederzukäuen und fehlende Reflexion durch umso mehr Empörung zu kaschieren.
Dass eine SPD-Gemeinderätin ins selbe abgegriffene Horn trötet, überrascht da wenig. Doch auch die Gewöhnung verhindert kein Fremdschämen, wenn die Genossin Salzmann von „Demokratie-gefährdenden Parteien“ faselt und der Genosse Müller den Hinweis, dasss auch „die Nazis einstmals demokratisch gewählt wurden“ allen Ernstes für einen „Konter“ darauf hält, dass die AfD als drittstärkste Fraktion im Landtag vertreten ist.
Unsere Empfehlung: Einfach mal „Totschlagargument“ googeln und überlegen, wie gefährdend für die Demokratie selbige sind. Genauso gefährdend übrigens, wie „Schließt-keine-Verträge-mit-politisch-Andersdenkenden“-Kampagnen von selbsternannten Gesinnungswächtern.
Abschließend, um den Genossen und Gewerkschaftsfunktionär etwas zu entlasten, noch zweii Hinweise, wie sich Provokationen und die Wiederkehr des NS-Terrors künftig verhindern lassen könnten:
- Keine Kundgebungen am 01. Mai, denn der wurde von den Nationalsozialisten weiland zum „Nationalen Feiertag des deutschen Volkes“ erklärt.
- Keine Glückwünsche zum Muttertag, den haben die Nazis schließlich als "Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter" gefeiert.
Wir wünschen den eifrigen Genossen jedenfalls alles Gute; viel Erfolg kann es nicht sein, denn noch längst nicht jeder fällt auf die mehr als plumpen Argumentationsbemühungen der abgewirtschafteten und ehemaligen Volks-und Altparteien herein.
Die Vorstandschaft des AfD Kreisverbandes Ortenau